Wir haben die ersten Hähnchen zum Anschauen für sie selber gebrütet und nun warten wir in gut 14 Tagen auf das..............was uns unsere Brüterei liefert, nämlich das vorösterliche ........

"Piepkonzert im Dachgeschoss

 

Deutschland Radio

Reportage / Archiv /

Wie ein Familienbetrieb in Schleswig-Holstein Küken zur Welt bringt

Von Heide Soltau

Durchbruch: Ein Küken schlüpft aus dem Ei.
 
Durchbruch: Ein Küken schlüpft aus dem Ei. (AP)

Arno Jessen brütet seit 60 Jahren für Hobbygeflügelzüchter und Kleintierhalter Eier aus. In der kleinen Brüterei des 78-Jährigen erblicken Hühner, Gänse, Enten und Wachteln das Licht der Welt.

Ein Piepkonzert empfängt die Besucher. Obwohl man nirgendwo ein Küken sieht, kann man sie deutlich hören. Die frisch geschlüpften Tiere brauchen Wärme, erklärt Arno Jessen und öffnet eine hölzerne Klappe. Dahinter verbirgt sich der Brutschrank, in den oberen Schubladen liegen die Eier und unten hocken die Küken. Die Brüterei ist ein Saisongeschäft. Mitte Januar geht es langsam los.

Jessen: "Von April bis Juli gibt es keine Mittagsstunde. Es wird ja jedes Ei durchleuchtet, die Hühner nach fünf Tagen, die Enten nach sieben Tagen, die Gänse nach neun Tagen."

Das Meiste macht der schlanke 78-Jährige ohne viel Technik, so wie er es immer getan hat. Nur dass der Rücken mittlerweile etwas krummer und die Beine langsamer geworden sind. Zum Durchleuchten mit einem lampenartigen Gerät zum Beispiel - Schieren, wie der Vorgang heißt - muss er jedes Ei in die Hand nehmen.

"Dann kann ich sehen, ob sich irgendwie so kleine Blutadern gebildet haben, ob das Ei befruchtet ist. Sonst bleibt da nur das Eiweiß und das Eigelb drin, und dann ist das unbefruchtet."

Das Telefon klingelt oft. Die Kunden wollen wissen, wie viele ihrer Eier befruchtet sind. Dieser Anrufer hat Pech.

"Fangen wir mit 'W' an. Das waren 47 Eier, davon sind 40 unbefruchtet. Dann haben sie 50 Eier 'A', minus 37. Und dann haben sie noch mal 27 Eier 'J' gebracht, minus 11. Es sind alle drei Sorten nicht so sehr gut."

Arno Jessen mag es so deutlich nicht sagen, aber die meisten Eier dieses Züchters sind unbefruchtet. Fehler und Nachlässigkeiten führen zu schlechten Ergebnissen.

"Vor allem darf kein Ei über Nacht im Stall bleiben, das ist morgens hin. Dann ist das zu kalt geworden."

Einige haben fast immer gute bis sehr gute Erfolge, bei anderen ist die Quote jedes Mal eher mäßig bis schlecht. Und wenn Anfänger Eier bringen … Der alte Jessen schmunzelt.

"Es gibt manchmal sogar welche, die haben die bei Aldi gekauft und wundern sich nachher, dass da kein Küken kommt. Oder sie haben sie im Kühlschrank aufbewahrt. Also man erlebt das Dollste hier."

"Brüterei Jessen. Ja, wir brüten noch."

Die Jessens brüten seit 1930, solange gibt es den Betrieb in Holstendorf schon, untergebracht in einem roten Backsteinhaus. Unten wohnt die Familie, oben unterm Dach wird gebrütet. Fast gemütlich sieht es dort aus, am Fenster ein Arbeitstisch und rundherum an den Wänden die Brutmaschinen. Sie erinnern an altmodische Holzschränke, nur dass sie beheizt und mit Dutzenden von Schubladen ausgestattet sind. Ein Eigenbau von 1957. Da hatte Arno Jessen den Familienbetrieb bereits übernommen. Viele Kunden kennt er seit Jahren. Wer einmal bei ihm gewesen ist, kommt immer wieder, sagt dieser Hobbyzüchter aus Lübeck, ein ehemaliger Politiker.

"Weil Herr Jessen ein ganz Erfahrener ist, der einen großen Bruterfolg hat."

Vor drei Wochen hat er 50 Hühnereier gebracht und kann heute 35 Küken abholen.

"Das sind jetzt die Kleinen. Die Großen habe ich schon vor 14 Tagen geholt. Moment, zeige ich Ihnen mal: Guck mal, kann man sich nicht rein verlieben in die Dinger hier?"

Bantamküken sind das, so flauschig und gelb und gerade einmal vier Zentimeter groß. Sie sehen aus wie die Plüschtiere aus der Osterdekoration. Die Hobbygeflügelzüchter sind immer die Ersten im Jahr, die sich bei Arno Jessen melden. Es sind überwiegend ältere Männer, Handwerker, Kraftfahrer und Büroangestellte, die Geflügel züchten.

Züchter 1: "Ist ja auch ein schönes Hobby. Das Erste ist im Sommer immer: von der Arbeit gleich zu den Tieren."

Züchter 2: "Ich kenne ja die Diskussion: Das sind alles so merkwürdige Leute. Wenn man nicht das Geld hat und den Platz hat, sich Pferde zu halten oder ähnliche Großtiere, dann hält man sich eben Hühner oder ein paar Tauben."

Eine Kindergartengruppe ist angekommen. Aufgeregt scharen sich die Kleinen um Jessens Tochter Silke, die ihrem Vater hilft.

"Das sind Hühnerküken, das sind Gänseküken, und hier hinten haben wir noch Entenküken. Die dürft Ihr alle streicheln."

"Die zappeln immer so. Komm schon. Oh, Mann."
"Schau mal, jetzt kannst Du ihr was erzählen."
"Hallo, ich bin die Mutter …"

Ein rotblonder Knirps fast sich ein Herz und berührt den Flaum eines Gänsekükens. Doch als es zu piepen beginnt, zieht er die Hand schnell wieder weg. Es wird immer voller bei Jessens unterm Dach.

"Guten Morgen, Herr Bichel. Sie holen jetzt ihre Enten."
"Nach dem Aufstehen bin ich losgefahren. Was sie gesagt haben gestern."

Großbrütereien würden Kunden wie diesen Landwirt gar nicht bedienen. Sie brüten Eier zu Zehntausenden aus und verkaufen die Küken dann zur Mast. Arno Jessen hingegen betreut die Geflügelzüchter alle persönlich. Das erfordert Sorgfalt und Organisationstalent besonders beim Schlupf, damit er weiß, welche Küken aus welchen Eiern geschlüpft sind.

"Denn jeder Züchter möchte seine Tiere wieder haben. Die betreiben das dann schon, wer weiß, wie viele Jahre. Und wenn das Ergebnis da sein soll, und das Küken ist weg, das können wir gar nicht wieder gut machen."

Die Kunden wissen, dass sie sich auf ihn verlassen können. Sie vertrauen ihm bis heute.

"Wir hoffen alle, Herr Jessen, dass Sie das noch viele Jahre machen, denn wir wissen gar nicht, was wir tun sollen, wenn Sie nicht mehr Ihre Brüterei betreiben."

Keine Sorge. Wenn Arno Jessen nicht mehr kann, wird Tochter Silke weiter brüten."

 

 

 

Nach Tierdrama in Eutin - Ente „Verdi“ frisst wieder

vom 4. Februar 2014

Aus der Redaktion des Ostholsteiner Anzeigers

Nach der Rettung des Erpels auf dem Teich im Eutiner Schlossgarten geht es dem Tier besser. „Verdi“ findet sogar schon wieder Gefallen am anderen Geschlecht.

 

„Verdi“ (Mitte) geht es langsam besser. Foto: Thorsten Heide

Eutin | Die in der vorigen Woche am Teich des Schlossgartens eingefangene Ente hat sich von ihren Strapazen erholt. Das Tier, das sich mittlerweile als Pommernlaufenten-Erpel herausgestellt hat, hatte einen Feuerwehreinsatz ausgelöst, weil Spaziergänger fürchteten, es könnte festfrieren. Zuvor hatte der Erpel nahezu regungslos auf der Eisfläche des Teiches gesessen und nicht gefressen. Im Tierheim vermutete man daher, er könnte sein verschwundenes Partnertier vermissen und übergab ihn an den Archehof Steindamm in Ahrensbök. Von hier verkündete Besitzer Thorsten Heide gestern die frohe Kunde: „Der Erpel hat endlich wieder Appetit und hofiert zufrieden unsere Entendamen.“ Er wurde auf den Namen Verdi getauft.

Mehr zum Thema:


Tierdrama im Eutiner Schlossgarten - Trauernde Ente droht festzufrieren

vom 29. Januar 2014

Aus der Redaktion des Ostholsteiner Anzeigers

Weil sie ihren Partner vermisste, rührte sich das Tier auf dem zugefrorenen Teich des Schlossgartens mehrere Tage nicht von der Stelle. Die Feuerwehr fing die Pommernente ein und brachte sie ins Tierheim.

 

Eutin - Es waren herzzerreißende Bilder, die sich den Spaziergängern in den vergangenen Tagen im Schlossgarten boten. Auf einem zugefrorenen Teich saß eine einsame Pommernente – anscheinend regungslos. Was die Passanten vermutlich nicht wussten: Sie trauert um ihren verschwundenen Partner. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie einen schmerzhaften Schicksalsschlag verkraften müssen, als ihr damaliger Erpel von einem streunenden Hund gerissen wurde. Ob ihrem neuen Partner das gleiche Unglück ereilte, ist unklar.

Fest steht nur, dass sich die Pommernente in ihrer Trauer auch vom Wintereinbruch nicht abbringen ließ. Schließlich drohte sie sogar festzufrieren, was am Montagabend für einen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Eutin sorgte. Vier Kameraden rückten mit zwei Fahrzeugen aus, um das Tier aus seiner gefährlichen Lage zu befreien. „Wir haben einen Kameraden in einen Überlebensanzug gesteckt und ihn gesichert über den gefrorenen Teich zu der Ente vorgeschickt“, berichtet der stellvertretende Wehrführer Klaus-Peter Lundius.

Ganz so einfach wollte sich Ente jedoch nicht fangen lassen und flüchtete in die Büsche am Ufer. „Dort haben wir sie dann mit Hilfe eines Netzes eingefangen.“ Nach Rücksprache mit der Polizei wurde die Ente in die Obhut des Tierschutzvereins Eutin gegeben, wo sich ihr Zustand gestern nicht verbesserte. „Sie frisst nichts und vermisst ihren Partner“, sagte Barbara Mohr vom Tierschutzverein. Da es sich bei der Pommernente eigentlich um ein Haustier handelt, das in freier Wildbahn nur selten vorkommt, dürfte sich die Suche nach einem neuen Partner schwierig gestalten. Der Tierschutzverein überlegt deshalb, die Pommernente an den Tierpark Warder zu übergeben, wo Artgenossen leben.

von Julian Heldt
erstellt am 29.Jan.2014 | 00:33 Uhr

 

Toll, Verdi hat Nachwuchs bekommen. Die Kleinen sind da und wer zuerst kommt, der hat jetzt die einmalige Chance einen kleinen Verdi oder gar eine Verdine bei uns zu erstehen.

 

Echte Ahrensböker Laufenten  sind das – und wie die Ahrensböker über sich sagen, Ahrensböker sind schon ein besonderes Völkchen.